Ein kurzer Blick in unsere Dorfgeschichte

Dollbergens Geschichte der letzten 800 Jahre.

Gruss aus Dollbergen

Nachfolgend gibt es eine kleine Impression von unterschiedlichsten Menschen und Momenten, die in Dollbergen stattgefunden haben und den ein oder anderen wahrscheinlich stark geprägt haben.

Habt ihr Lust diese und noch mehr Momente mit weiteren Bildern und Geschichten zu erleben? Dann kommt zum Vortrag im blauen Haus. Hier wird der Heimatverein eine große Sammlung von Bildern, Überlieferungen, Geschichten und Anekdoten teilen und damit einen großen Teil unser Dorfgeschichte lebendig werden lassen.

Wir freuen uns auf viele Gesichter und einen munteren Nachmittag!

Wie alles begann…

Im Jahr 2026 feiern wir 800 Jahre Dollbergen. Dabei beziehen wir uns auf die erstmalige urkundliche Erwähnung im Jahre 1226. Tatsächlich ist nach der Bezeichnung des Ortsnamens davon auszugehen, dass die erste dauerhafte menschliche Siedlungsstruktur zwischen den Jahren 800 und 1000 nach Christus entstanden ist.

Aber bereits weit davor gab es menschliche Siedlungen im Raum der Ortschaft Dollbergen. Diese „Wüstungen“ sind im ganzen Fuhsetal entstanden und im Laufe der Jahrhunderte wieder aufgegeben worden. Eindrucksvolle archäologische Funde wurden im Rahmen der Erschließung des Neubaugebietes am Spinnwirtelweg im Jahre 2019 gemacht. Diese Funde deuten auf eine Siedlung aus der Eisenzeit (also ab 750 Jahre v. Chr.) hin.

Seit Mitte des 16. Jahrhunderts bilden die über die Jahrhunderte an die jeweils nächste Generation vererbten Höfe, die sogenannten 34 „Reihestellen“, den Schwerpunkt der baulichen Entwicklung unseres Ortes. Der Ortsname selbst könnte sich aus „Pfahlberg“ oder „Fichtenberg“ erklären.

Als „Haufendorf“ unterteilte sich Dollbergen in zwei ursprüngliche Ortsteile. Der eine war das sogenannte „Kerkenne“ (Kirchende – der Dorfteil westlich der Kirche bis zur Poststraße); der andere war das sogenannte „Maschenne“ (Maschende – der Dorfteil südlich und östlich der Kirche bis hin zur Fuhse). Diese Ortsteile bildeten über Jahrhunderte das Alte Dorf, das bis zum Beginn der Industrialisierung ortsprägend gewesen ist.

Die Bevölkerungsentwicklung

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Dollbergen 90 Wohnhäuser mit ebenso vielen Haushalten. Zu dieser Zeit gab es noch Großfamilien, die heute kaum noch existieren. Die Bevölkerungsstruktur hat sich außerdem durch den Bau der Eisenbahnlinie Lehrte-Berlin sowie die Industrialisierung verändert. Ein großer Einwohnerzuwachs war zusätzlich durch Zuzug der Heimatvertriebenen aus allen Teilen Deutschlands seit Ende des zweiten Weltkrieges zu verzeichnen.

Die wirtschaftliche Entwicklung

Eine wirtschaftliche Entwicklung setzte mit dem Bau 1870/1871 der Eisenbahnlinie Lehrte/ Hannover – Berlin ein. Dollbergen erhielt einen eigenen Bahnhof und bereits ab 1895/96 wurde direkt an der Bahnlinie (auf dem derzeitigen Betriebsgeländer der AVISTA OIL) eine Kornbrennerei und Likörfabrik errichtet.

Aus dem ehemaligen Bauerndorf ist ein ländlicher Industrie- und Gewerbestandort geworden, der mittlerweile über 600 eigene Arbeitsplätze bietet. Wichtige Industrie- und Gewerbebetriebe stellen hier die AVISTA OIL Dollbergen GmbH, die Groka sowie die Firma Kartoffel-Deyerling dar. Zweifelsfrei befindet sich Dollbergen im Zentrum der niedersächsischen Kartoffelanbaugebiete und nimmt mit der deutschlandweit größten Raffinerie für die Aufbereitung von Altölen eine besondere Stellung ein.

Seit Beginn der 70er Jahre des vorherigen Jahrhunderts ist der überwiegende Teil der Erwerbstätigen außerhalb tätig. Einen Schwerpunkt bilden hier die Pendlerströme nach Hannover, Peine, Celle und Wolfsburg.

Der Wandel in der Landwirtschaft

Eine große Bedeutung für Dollbergen hat die private Pferdehaltung eingenommen. Nach der Wandlung der Landwirtschaft weg von der Rinder- und Schweinezucht zur reinen Ackerwirtschaft im ersten Schritt bis hin zur Aufgabe aller ländlichen Haupterwerbshöfe, leistet die Pferdehaltung nun einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Fuhsewiesen im Landschaftschutzgebiet „Fuhsetal“.

Neben der Naturpflege wird in Dollbergen großer Wert auf die Erhaltung des dörflichen Ortsbildes gelegt. Die ehemals zahlreich vorhandene alte Bausubstanz wurde in den letzten Jahren bis auf wenige noch gut erhaltene Baudenkmäler wie Alte Mühle, Kirche, Greiserturm auf dem Gelände der AVISTA OIL, zurückgebaut.

Mit einem bestehenden Dorfentwicklungsplan aus dem Jahre 2007ff sowie der Teilnahme am Entwicklungsprojekt „Dorfregion“ für die Ortschaften Altmerdingsen, Dollbergen, Katensen und Schwüblingsen soll versucht werden, im Rahmen eines neu zu erstellenden Planes, die Dorfentwicklung auch für die Zukunft zu sichern.

Die Kirchengemeinde

Über Jahrhunderte war das Kirchspiel Sievershausen für die Betreuung der Dollberger „Seelen“ verantwortlich. Das ging so weit, dass noch bis zu Beginn des letzten Jahrhunderts die „Reihestellen“ dazu verpflichtet waren, „ihren Pastor“ aus Sievershausen zum Gottesdienst oder zu Beerdigungen aus Sievershausen mit der Kutsche abzuholen und zu verköstigen.

Auf dem Kapellenberg steht die heutige „Erlöser-Kirche“ aus dem Jahre 1783 als Nachfolger der alten Kirche, die im Jahre 1746 während eines schweren Sommergewitters abbrannte. Auf dem ehemals zweitschiefsten Kirchturm Europas nisten seit Beginn dieses Jahrhunderts regelmäßig Storchenpaare, die ihre Brut mit Nahrung aus den umliegenden Feuchtwiesen erfolgreich aufziehen.

Im Jahre 1974 gründete sich die selbstständige Kirchengemeinde Dollbergen-Schwüblingsen, die auch zur Folge hatte, dass die Dollberger „Kapelle“ zur „Erlöser-Kirche“ wurde. Seit 2023 ist die Kirchengemeinde Dollbergen-Schwüblingsen in der neu gegründeten weitaus größeren Kirchengemeinde „An Aue und Fuhse“ aufgegangen.

Das Schulwesen

Das ständige Wachstum unseres Dorfes hat auch das Bild der Schule verändert. Immer wieder mußte neuer Schulraum für die steigende Kinderzahl geschaffen werden. Nach den Schulen am „Dorfplatz“, am „Kapellenberg“ und an der „Fuhsestraße“ galt es in den 1950er Jahren aufgrund stetig ansteigender Schülerzahlen einen großen Neubau zu schaffen. So entstand das „blaue Haus“, dass heute vom Heimatverein verwaltet wird.

Am Ackersberg entstand die Grund- und Hauptschule Dollbergen, die später auch Mittelpunktschule für Schüler der umliegenden Orte wurde. Anfang der 1970er Jahre besuchten knapp 400 Schüler unsere Schule. Heute ist unsere Löwenzahnschule „nur“ noch Grundschule, deren Komplettsanierung mit der Neuanlage eines Schulhofes sowie Sanierung der Turnsporthalle im Jahr 2023 abgeschlossen wurde.

Das Vereinsleben

Das gemeinschaftliche Leben unseres Dorfes ist stark durch Vereinsaktivitäten geprägt. Mehr als 2400 Mitglieder sind in 20 Vereinen,Verbänden und sonstigen Gruppen organisiert. Schwerpunkte der Vereins-Freizeitaktivitäten bieten eindeutig der Sport allgemein, die Heimatpflege, die Musik sowie Hilfs-/ Rettungs- und Sozialaktivitäten.